18.06.2014
IKT-Nachlese – und ein paar Gedanken weiter … z.B. über „Sehnsucht“ …
In den vergangenen Tagen gab es ja jede Menge Rückmeldungen, Postings, Bilder und Videos zum IKT der NAK und das hat mich veranlasst, mir mal einige Gedanken dazu zu machen, wie der IKT auf die Besucher gewirkt hat, was sie mitgebracht haben und weitergeben und ich konstatiere ganz viel Begeisterung und Freude über das dort erlebte.
Und gleich vorab, bevor mir unterstellt wird, ich wolle entweder alles miesmachen und missgönnte den Teilnehmern ihre Freude: Nein, das ist nicht der Beweggrund für meine Ausführungen und ich bin auch nicht so lange „draußen“, dass ich diese Freude nicht mehr nachvollziehen könnte. Ich vermute, dass es mir vor wenigen Jahren noch genauso ergangen wäre und sehe deutlich, wieviel leichter es heute ist, sich zu begeistern im Vergleich zu den „Großereignissen“ früher, z.B. den Jugendtagen in der Dortmunder Westfalenhalle, die ja lediglich aus einem Vormittags – und einem Nachmittagsgottesdienst bestanden. In der Vorbereitung auf diesen Tag wurde eindringlich gewarnt vor dem Besuch der „Schwemme“ in der Zeit zwischen den Gottesdiensten und natürlich ausgiebig „Wohlverhalten“ angemahnt. Ich wusste damals noch nicht einmal, was die „Schwemme“ überhaupt war, jedenfalls nix für Gotteskinder der damaligen Zeit – inzwischen weiß ich, dass es sich lediglich um den Gastronomiebetrieb der Westfalenhalle handelte …
Mit einem Event wie dem IKT ist das gar nicht zu vergleichen – freier, weltoffener, größer, bunter, vielfältiger …
Was steht bei den Berichten im Vordergrund? Tolle Atmosphäre, Superstimmung, begeisterte, fröhliche Teilnehmer, enorme Vielfalt an Angeboten – Musik und Gesang waren das, was am immer wieder positiv herausgestellt und am häufigsten erwähnt wurde.
Wenn ich die Inhalte der Rückmeldungen zusammenfasse: Die ganze Begeisterung resultiert eher aus Musik, Gesang, Wir-Gefühl, tolle Stimmung, tolles Event - der Gottesdienst wird dabei so mitgenommen, ist Pflicht, nicht Kür! Wenn der Gottesdienst überhaupt erwähnt wird, dann auch hier wieder, dass der Gesang besonders gelobt wird, vielleicht noch, dass es toll war, den Stammapostel zu sehen – was nicht zu finden ist: Begeisterte Auseinandersetzung mit den Predigtinhalten, Reflektieren der Botschaften, die in der Predigt enthalten waren, Aufgreifen der richtungweisenden Aussagen des obersten Führers der NAK … Dabeisein war das wichtigste – oder gar alles? Auf jeden Fall hat für die meisten Teilnehmer anscheinend das „Feeling“ gestimmt, der erste IKT der NAK und man selber mittendrin, zur rechten Zeit am rechten Ort, in der richtigen Gemeinschaft, der Kirche mit dem „Mehrwert“! Und so viel zu sehen, zu erleben - verständlich, wenn da einfach mal die Wirkung des Event-Charakters überwiegt?
Ist es aber sonst denn anders? Was bleibt nachhaltig im Gedächtnis, im Gespräch? Wenn es nach den Gottesdiensten noch ein Zusammensein gibt, wird über alles mögliche geredet, kaum aber jemals über die Predigt: Den Gottesdienst, die Predigt hat man schließlich treu und brav abgesessen und hinter sich gebracht, man war dabei, man ist treu und damit ist aber nun auch gut und man darf sich in der sicheren Genugtuung, seine Gotteskinderpflicht erfüllt zu haben, anderen Dingen zuwenden! Ich denke, so war es auch auf dem IKT und so erklärt sich auch das Echo in den Berichten und der Begeisterung, denn es gab ja soviel anderes und tolles – ein Riesen-Event eben! Wenn das alles Werk Gottes ist, dann ist es einfach phantastisch, dazuzugehören! Das ist doch mal was ganz anderes, als der schmale und entsagungsreiche Weg, kein Verzichten und sich nach NAK-Verständnis heiligen = absondern, im Gegenteil: Das ist Weltoffenheit und Lebensfreude … allerdings die irdische Variante!
Es sei allen NAKlern von ganzem Herzen gegönnt, alles das ist schließlich besser als Drohbotschaft, Angst und Knechtschaft – aber BITTE! – dann sollte das redlicher Weise auch entsprechend in eine veränderte Lehre eingearbeitet und entsprechend kommuniziert werden! Dazu gehört auch, das frühere Falschaussagen bzw. falsche Forderungen und Ansprüche nicht einfach ignoriert, vergessen, geleugnet oder als eigenmächtig und nicht vom Apostelamt ausgehend, Eltern und unteren Amtsträgern angelastet werden!
Warum und wozu das nötig ist? Ganz einfach damit nicht willkürlich in dem einen Bezirk so und in dem anderen anders gepredigt und gelehrt wird, damit nicht „neuapostolisch“ hier dies und dort jenes bedeutet. Heute ist es möglich, dass in der einen Gemeinde ein Vorsteher seinen Konfirmanden ans Herz legt, es sei nicht wichtig, in der NAK zu bleiben, sondern nur wichtig, bei Gott zu bleiben – während in einer anderen Gemeinden übelster geistlicher Missbrauch getrieben wird, indem einem kleinen Kind von der Sonntagschullehrerin erzählt wird, die Mama sei bestimmt deshalb so oft krank, weil sie nicht mehr in die Kirche kommt!!!
Es müssten alle Amtsträger und alle Geschwister einheitlich, verständlich und lesbar darüber in Kenntnis gesetzt werden, welche wesentlichen und die Glaubenspraxis bestimmenden Lehraussagen überall gelten sollen – und spätestens jetzt ist mir vollkommen klar, dass ich absolut utopische Gedanken formuliert habe! Lesbar würde ja bedeuten, dass es einfach und klar formuliert wäre und nicht absichtlich verklausuliert und vieldeutig und zudem in einer Größenordnung des Textes, der auch von weniger routinierten Lesern zu bewältigen ist und nicht wie der Katechismus völlig unberührt in Regal steht. … Aber der Katechismus müsste ja dann auch umgeschrieben werden – schon jetzt ist außerordentlich seltsam, dass eine derart ausgeprägte Differenz zwischen schriftlich niedergelegter Lehre und Praxis nicht wesentlich größere Irritationen auslöst! Das ist schlicht nur dadurch zu erklären, dass der Katechismus von dem größten Teil der NAKler gar nicht zur Kenntnis genommen wird.
Was regional gepredigt wird, ist an sich schon unterschiedlich genug, wird aber von den Zuhörern auch noch nach eigenem Gusto interpretiert oder vielleicht sogar ignoriert – und damit komme ich noch einmal zurück zum IKT, dem Event, das soviel Begeisterung ausgelöst hat.
Wie ich oben ja schon schrieb, gönne ich jeder ihre IKT-Freude – aber ich bin noch nicht solange raus aus der NAK, dass ich da nicht auch eine Irritation, eine Unstimmigkeit spüre, der ich nachgehe:
Auf dem IKT gab es sehr viel „weltliches“ und gerade dies löste viel Begeisterung aus, was natürlich vor allem denen unter uns auffällt, die in einer Zeit aufgewachsen sind, in der die entsprechende Musik, Musicals etc. nicht „angesagt“ waren. Mal abgesehen von der eher albernen Begründung, der Herr würde die nicht mitnehmen, die sich bei seinem Kommen an entsprechenden Veranstaltungsorten aufhielten, ging es im Wesentlichen bei der Ablehnung solcher Veranstaltungen und Aktivitäten um Abkehr von Weltlust und Hinwendung zum Glaubensziel, der Entrückung als Mitglied der würdigen Braut zur Hochzeit im Himmel – wie sieht es denn nun mit diesem Aspekt heute aus?
Diese Frage stelle ich nicht erst als Kritikerin, der man nur zu gerne vorwirft, alles nur miesmachen zu wollen, diese Frage habe ich mir auch schon über lange Zeit als aktives NAK-Mitglied gestellt, in unterschiedlichen Lebensphasen!
In den von mir durchlebten mehr als 50 Jahren in der NAK war immer ein wesentlicher Bestandteil der Lehre und Predigt, das Thema Naherwartung, also „Wiederkunft Christi“ und Würdigkeit, lebendig zu halten! Es verging kein Gottesdienst, in dem das nicht angesprochen wurde und es gab kein Gebet, in dem nicht nachdrücklich und oft auch ausführlich um die „Verkürzung der Zeit“ gebetet wurde und die allgegenwärtige Bitte „Schlag an mit deiner Sichel und ernte!“ dürfte auch vielen noch in Erinnerung sein.
Die Würdigkeit, die ja ausschlaggebend dafür war, ob man als Braut an der Hochzeit im Himmel teilnehmen würde, wurde nachgerade daran gemessen, wie groß die Sehnsucht nach dem Bräutigam war! Das bedeutete eben auch, sein Herz an nichts irdisches zu hängen und nur danach trachten, die „Welt“ so schnell wie möglich verlassen zu dürfen, „heimgeholt“ zu werden, alles irdische hinter sich zu lassen und das Ziel zu erreichen! Wie oft wurde da über die Herzenseinstellung einer Braut gepredigt, die sich nichts mehr wünscht, als endlich den Tag der Hochzeit zu erleben!
Da war es dann nur folgerichtig, allen diesseitigen Vergnügungen zu entsagen, um sich nicht ablenken zu lassen vom einzig wichtigen Ziel: „Lerne im Diesseits zu unterlassen, was du im Jenseits nicht fortsetzen kannst!“
Wer das wirklich ernstnahm und sich dann auch noch selber kritisch überprüfte, seinen Seelenzustand am Wort der Predigt maß, um seine Würdigkeit einzustufen, der konnte in ernste Bedrängnis geraten bei der Feststellung, dass die Sehnsucht nicht so ausgeprägt war, wie sie sein sollte! Ich jedenfalls habe das Wort vom Altar geglaubt und ernstgenommen und mir natürlich gelegentlich große Sorgen gemacht, weil ich mir nicht wirklich aufrichtig wünschen konnte, dass der Herr anschlagen sollte mit seiner Sichel, denn ich wollte doch noch studieren, Kinder haben ….
Diese Predigtinhalte wurden in den letzten Jahren immer seltener, ganz aufgehört haben schon seit längerer Zeit die Mahnungen, sich von weltlichen Stätten und weltlicher Lust fernzuhalten – wäre ja auch etwas schwierig, wenn jetzt vieles davon auch innerhalb der NAK stattfindet, Song-Contests, weltliche Musik bis hin zu Filmmelodien wie „Fluch der Karibik“, Musicals usw.
Und deshalb konnte der IKT so gestaltet werden, wie er gestaltet wurde, ein fröhliches munteres Event, es geht uns gut, wir müssen uns vor der Welt nicht verstecken, wir haben auch alles zu bieten, was das Herz erfreut!
Stellt sich da für die begeisterten Teilnehmer des IKT überhaupt noch die Frage nach der Sehnsucht, diese Welt so schnell wie möglich zu verlassen, endlich „heimgeholt“ zu werden? Ermahnungen diesbezüglich sind jedenfalls nicht zu hören …
Während ich noch mit den abschließenden Gedanken dieser Randnotiz beschäftigt war, haben wir nun den vollständigen Text der Pfingst-Predigt vorliegen und damit war für mich dann Schluss mit Lustig! Es bestätigt sich:
Der Inhalt der Predigt lässt sich im Wesentlichen zusammenfassen als Aufforderung, zu lieben, nichts zu verlangen, keine Konsumhaltung einzunehmen und der immer neu wiederholten Ermahnung „Geben ist seliger denn nehmen!“
Da Schneider das ganz eindringlich auch auf das neuapostolische Gemeindeleben bezieht, kommen dem informierten Leser da durchaus einige Assoziationen bezüglich der zukünftigen Entwicklung der NAK:
Der Stap macht ganz deutlich, dass völlig unabhängig davon, was jemand jahrzehntelang gearbeitet und geopfert haben mag, sich niemals irgendein Anspruch auf irgendetwas daraus ableiten lässt, man hat nichts „verdient“ und darf keinen Lohn erwarten. Mit „ Liebe ans Werk“ bedeutet letztendlich vor allem: Unentgeltlich ans Werk gehen, geben und arbeiten, aber keine Gegenleistung erwarten.
Wohin das noch führen wird, lässt sich schon jetzt mehr als erahnen: Immer mehr Gemeinden werden geschlossen und die Mitglieder, die zum Teil unter großem persönlichen (zeitlichem und materiellem) Einsatz zu ihrem Aufbau beigetragen haben, werden jetzt darauf geeicht, dass sie sich damit kein Anrecht auf irgendeine Gegenleistung erarbeitet, sich nichts verdient haben – d.h. sie haben kein Recht zu verlangen, dass eine Gemeinde erhalten bleibt oder dass sie im nach jahrelangem selbstlosen Einsatz nun im Alter nicht alleingelassen werden mit dem Problem weit entfernter Kirchen, die fahrtechnisch nicht mehr zu erreichen sind!
Einige NAK-Mitglieder erleben das ja heute schon – und wenn hohe Fahrkosten sie an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit bringen, werden sie lediglich ermahnt, weiterhin treu den Zehnten zu opfern! Wahrhaftig, „Geben ist seliger denn nehmen!“ ist geradezu die ideale Losung für die NAK der Zukunft!
Die gesamte Pfingstpredigt, steht am Ende dieser Randnotiz zum Download zur Verfügung.
Hier will ich zum Schluss noch auf einige Sätze zur Predigt von Stap. Schneider am 15.6.2014 in Berlin Wilmersdorf eingehen, weil gerade in ihr, ganz überraschend passend zu dieser Randnotiz, das Thema „Braut/Bräutigam“ der wesentliche Inhalt war:
Das NAK-Mitglied ist durch Taufe und Versiegelung mit Jesus, dem Seelenbräutigam, verlobt und wird nun durch die Apostel vorbereitet und immer reiner und reiner als Braut durch Wort und Sakrament. Nun verweist Schneider auf die große Gefahr der heutigen Zeit in dieser Vorbereitungsphase der Braut:
„Heute ist die Gefahr, dass wir das Vertrauen zu Jesus Christus verlieren. Jesus Christus sagt uns: „Ich liebe dich!“ Und jetzt kommt der Geist von unten in irgendeiner Form und sagt jetzt: Ja, Jesus sagt dir, er liebt dich. Was hast du eigentlich davon? Wo bleibt denn seine Hilfe? Was macht er denn eigentlich für dich? Ist das wirklich Liebe? Guck mal, du hast doch auf seine Hilfe gewartet, da kam nichts. Guck mal, da hast du gebetet und dein Gebet wurde nicht erhört… Ich brauche da gar nicht weiter zu gehen. Dann kommt die Frage auf: Ja, wo ist jetzt die Liebe meines Bräutigams? Und wenn man da nicht aufpasst, dann verliert man das Vertrauen und vertraut nicht mehr der Liebe Christi. Und das ist wohl das Schlimmste, wenn die Braut kein Vertrauen mehr hat, der Bräutigam liebt mich. Dann ist die Ehe natürlich sehr gefährdet. […]
Diesen Gedanken kennen wir doch auch. Er kommt immer wieder auf, anstatt dass wir uns auf das konzentrieren, was Gott uns alles gegeben hat, weil der menschliche Geist kommt immer und unterstreicht, stellt in den Vordergrund, worauf wir verzichten mussten und was wir alles nicht haben, was uns alles Gott nicht gegeben hat, nur damit wir an der Liebe Gottes zweifeln und kein Vertrauen mehr haben in seine Liebe. Das ist die große Gefahr für die Braut, kein Vertrauen mehr in die Liebe des Bräutigams.
Der Bräutigam hat uns das Versprechen gegeben und wir vertrauen ihm. Die Einfalt der Gotteskinder und der Herr Jesus hat gesagt: Er kommt wieder! Der Heilige Geist sagt uns: Er kommt bald und dabei bleibt es! Und mancher sagt: Ach, diese einfältigen Leutchen die glauben das. Guck doch mal, das glauben sie schon zweitausend Jahre und der Herr Jesus ist bis heute noch nicht gekommen - und man verliert das Vertrauen und das Versprechen des Bräutigams.
Ja, gut, er hat gesagt: Er kommt! Vielleicht ist das nur symbolisch zu verstehen, das ist nur so bildhaft, aber in der Tat wird das nicht so geschehen. Das brauche ich gar nicht so zu thematisieren, das kennen wir alle. Das ist die Gefahr für die Braut heute und dafür sind die Apostel tätig, damit das Vertrauen in die Liebe des Bräutigams fest bleibt und das Vertrauen in das Versprechen des Bräutigams: Ja, der Herr liebt dich, ja, der Herr kommt bald, er will sein Versprechen halten!“
Im weiteren schafft Schneider es dann, nachdem er kurz noch Demut und Gehorsam gestreift hat, auch beim Thema „Braut“ wieder auf sein Lieblingsanliegen zu kommen: Immer wieder betont er, dass niemand etwas als Gegenleistung verdient hat, niemand soll Belohnung erwarten oder gar fordern:
„Was sagt denn die Braut? Sie hat etwas dem Bräutigam versprochen: „Ich liebe nur dich und alles geht um dich!“ Ist das wirklich so?
Was wir machen, machen wir aus reiner Liebe zu Gott, das wollen wir. Ich liebe dich und weil ich dich liebe, diene ich dir, folge ich dir usw. Aber da müssen wir uns immer wieder prüfen: Steckt da nicht etwas anderes dahinter? Ja, gewiss, wir folgen dem Evangelium wir sind gehorsam. - Ist das pure Liebe?
Oder ist da ein bisschen Berechnung dabei und irgendwann und irgendwo warten wir dann doch auf einen Lohn. Ja, gut, ich war doch so gehorsam, wo ist jetzt der Lohn? Ja gut, ich mach das, ich mach ein bisschen mehr für den lieben Gott und dann bekomme ich auch etwas. Da sind wir schon wieder bei der Berechnung. Wir haben gesagt: Herr, ich liebe dich und alles, was ich mache, mache ich aus Liebe zu dir. Und immer wieder kommt dieser Gedanke: Belohnung, Lohn, wie wird das berechnet, was bekomme ich dafür.
Das passt einfach nicht zur Braut. Ich werde nicht müde werden, das immer wieder zu wiederholen. Der Gedanke passt einfach nicht rein. Das geht nicht, ich kann doch nicht vom lieben Gott einen Lohn verlangen.“
Die gesamte „Wilmersdorf-Predigt“ findet sich hier:
http://www.canities-news.de/neues-von-b ... webseiten/
Nun gut, dann ist das ja auch mal wieder klar – mich interessiert in diesem Zusammenhang allerdings vor allem, wie das Bild der Braut früher und heute verwendet wurde/wird:
Wie ich oben ja schon ausführte, als ich den Predigttext noch nicht vorliegen hatte, waren die Ansprüche an die Braut früher sehr hoch: Sie sollte sich absondern und fernhalten von den Vergnügungen der Welt und einzig danach streben und sehnen, würdig zu werden und um die Verkürzung der Zeit zu bitten.
Heute geht es nur noch darum, überhaupt weiter zu vertrauen und glauben, dass die verkündete Liebe wirklich existiert und dass das Versprechen der Wiederkunft wirklich eingelöst wird! Ergänzt durch die Lieblingforderung von Schneider: Gehorsam sein und dienen ohne einen Lohn zu verlangen.
Sind das nicht schlichte Durchhalteparolen? An anderer Stelle wurde ja schon mal gelästert:
„einfach nur Bleiben – das ist heute die neue Würdigkeit!“ und so falsch ist das gar nicht, denn Heiligung und Absonderung, Sehnsucht nach der Hochzeit im Himmel, den ernsthaften Wunsch, diese Erde so schnell wie möglich zu verlassen – das wagt heute keiner mehr zu verlangen und zum Kriterium der Würdigkeit zu erheben! Den Gotteskindern geht es gut in der Welt, sie dürfen alles mitmachen und sogar in die Kirche mithineinbringen – warum dann das Leben hier aufgeben?
Mit der Forderung „Lerne im Diesseits schon zu unterlassen, was du im Jenseits nicht fortsetzen kannst!“ dürfte man heute kaum noch einem NAK-Mitglied kommen!
Und es gilt nicht mehr, darum zu bitten, dass der Herr die Zeit verkürzen möge, sondern nur noch darum, zu glauben, dass er überhaupt noch kommen wird!
Download
Gesamtmitschrift der Predigt Pfingsten 2014
Pfingst-GD 2014 München.pdf
PDF-Dokument [148.4 KB]
Bron:
http://www.canities-news.de/beas-randnotizen/